Ralf WernerRalf Werner
Ausstellungen 2000

Ralf Werner

Ralf Werner
Ausstellungsansicht POP UP

 

Pop up

Raumarbeiten – architektonische Eingriffe 

Ralf Werner macht den Ausstellungsort zum Thema.

14. Oktober bis 26. November 2000

Einführung: Dr. Georg Imdahl, Düsseldorf.
Buchvorstellung mit Stefan Rasche, Münster.

Seine raumbezogenen Arbeiten sind Projektionen der jeweiligen Orte, an denen er arbeitet. In ihnen überlagern sie sich gegenseitig, ergänzen einander, stellen sich in Frage und machen neue Raumwelten sicht- und erlebbar.
Ralf Werner läßt in seinen Arbeiten zwei Dinge aufeinandertreffen: Die präzise Beobachtung seiner Umgebung und die allgemeinen Muster unserer Wahrnehmung.
Ausgehend von verschiedenen Medien wie Fotografie und Zeichnung, Projektion und Skulptur zielen die Arbeiten Ralf Werners auf das Beziehungsgeflecht zwischen Raumbild und Sehraum, zwischen vorgestellter und konkreter Raumgestalt. In seinen raumgreifenden Installationen bewegt sich unsere Wahrnehmung zwischen den Koordinaten der Architektur und dem virtuellen Sehraum, den er seinen Räumen einschreibt. Die Perspektiven, die er seinem Betrachter dazu anbietet, sind empfindlich und labil, sie thematisieren ihren eigenen Verlust als Irritation, als Umfeld der Abweichungen und Annäherungen.
Werners architektonische Eingriffe behandeln den Raum selbst als skulpturales Element, der den Setzungen des Künstlers gleichberechtigt zur Seite tritt. Das Ergebnis ist ein intensiver, sich zunehmend seiner selbst bewußt werdender Wahrnehmungsprozeß, ein erkennendes Sehen und Lokalisieren, das in ständigem Rückverweis auf die Beschaffenheit des Ortes steht. (R.W.)

Pop up Kunstverein
Der Kunstverein Grafschaft Bentheim ist in den Räumen eines ehemaligen Hotels in Neuenhaus untergebracht. Im Zuge der Nutzungsänderung von einem Hotel zu einer Galerie für zeitgenössische Kunst wurde das Gebäude entkernt und hinter der denkmalgeschützten Fassade nach den Erfordernissen eines Ausstellungshauses umgebaut. Der ursprüngliche Grundriß des Hotels wurde vollständig aufgehoben. An seine Stelle traten die vier ineinander übergehenden Ausstellungsräume, ein Lagerraum und der Büroraum des heutigen Kunstvereins. In den beiden größten Ausstellungsräumen steht eine Gruppe von Podesten. Die Podeste tragen die Wandfarbe der Räume. Die Abmessungen der Podeste ergeben sich aus einer Rotation der Wände um 90 Grad in die Fußbodenebene der Räume. Die Rotationsachse verläuft entlang der Schattenfuge zwischen Wand- und Bodenfläche. Die Höhe der Podeste entspricht dabei der Mauerstärke der jeweils rotierten Wand, die Flächen der Podestfläche entspricht der Wandfläche. Die Fensteröffnungen der Außenwände finden sich an entsprechender Stelle in den Podesten als Aussparungen wieder. Die beim Umbau eingezogenen Innenwände des Raumes unterscheiden sich von der ursprünglichen Bausubstanz durch ihre geringere Wandstärke. Durch den Rotationsvorgang ergibt sich ein Relief unterschiedlicher Podestebenen, die einander überlagern.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, in dem die Arbeit im Kunstverein dokumentiert sind.

Gefördert durch die Galerie Thomas Taubert (Düsseldorf), die Stadt Neuenhaus und das Land Niedersachsen.