Ausstellungen 1999
Yvonne Goulbier
Frutti Amari
24. April bis 24. Mai 1999
Poetische Lichträume. Eine Installation mit fluoreszierenden Materialien und Schwarzlichtlampen als Lichtquelle.
Yvonne Goulbier thematisiert in ihrem künstlerischen Werk die Beziehung von Licht und Raum. Ihr Material ist die immaterielle Qualität des Lichts. Für ca. 100 m2 – das sind die Bodenflächen zweier ineinander übergehender Ausstellungsräume des Kunstvereins – hat die Künstlerin eine für diesen Ort konzipierte Lichtarbeit realisiert: Gelbe und grüne mit fluoreszierenden Farben beschichtete und zu schmalen Streifen geschnittene Papiere bedecken die Böden vollständig. Sie werden mit Schwarzlichtlampen beleuchtet. Dazwischen befinden sich mit fluoreszierendem Rot beschichtete Gehwegplatten. Sie fungieren zum einen als Gehwege für den Betrachter und zum anderen bilden sie die einzigen Flächen des Raumes.
Als Werkzeug benutzt Yvonne Goulbier Schwarzlicht (ultraviolettes Licht) in gänzlich abgedunkelten Räumen. Dieses Licht bringt die mit fluoreszierender Farbe vorbereiteten Flächen und Objekte zum Leuchten. Die im Tageslicht profan zu identifizierenden Objekte werden wie magisch aufgeladen, gleichsam verzaubert, es entstehen vor unserem Auge unwirkliche Landschaften voller Poesie und Zauber.
Der reale Raum erfährt eine Erweiterung, die materiell nicht mehr faßbar ist, Maße und Dimensionen können kaum noch abgeschätzt werden, die Schwerkraft scheint aufgehoben zu sein. (Lothar Romain 1985: „Das Licht als Eroberung, dann als Gestaltung, weiter als Dynamisierung und schließlich als Überwindung des Raumes.“)
Siehe auch: Fabrizio Corneli (1996/7) und Fritz Balthaus (1998) und Yoana Tuzharova (2019). In der zeitgenössischen Kunst stellt die Energie Licht eine neue bildnerische und plastische Dimension dar, obwohl die Auseinandersetzung mit der Wirkung des Lichts natürlich eine lange Tradition über die Jahrhunderte aufweist.
Gefördert durch die Stadt Neuenhaus und das Land Niedersachsen.