Sommer 2012 / Atelier auf Zeit
Bernard Divendal
Atelier und Ausstellung 16. September bis 14. Oktober 2012
Öffnungszeiten Mi–Sa: 15–18 Uhr, So: 11–18 Uhr u.n.V.
Ateliergespräche am 23. September und am 7. Oktober jeweils um 16 Uhr im Kunstverein
„In meiner alltäglichen Umgebung, in den nördlichen Niederlanden, gibt es eigentlich keine Natur mehr. Was wir als Natur bezeichnen, wurde schon längst der Ordnungslust des Menschen unterworfen. Jeder Baum erhält seinen Platz und soll es nicht wagen, wilde Triebe zu treiben. Der Mensch baut unermüdlich an einer Welt nach seinem Bilde." (B. Divendal)
Divendals im Kunstverein gezeigten Installationen bestehen aus Alltagsgegenständen. Ihre scheinbar feststehenden Gebrauchszwecke deutet er um, indem er sie auf den ersten Blick wie Kunstwerke erscheinen läßt. Da werden z.B. aus ihren Hüllen genommene Videofilmbänder um einen Bildträger gewickelt zum abstrakt-monochromen 'Gemälde'. Wachstuchtischdecken verwandeln sich auf Rahmen gespannt zu ornamentalen Bildflächen und erinnern an die serielle Malerei der siebziger Jahre. Eine dreidimensionale Collage aus vertrautem Sanitärbedarf gleicht dem glitzernden Dekorationsobjekt eines Barockschlosses. Aus dem Baumarkt stammen auch sämtliche Einzelteile der Skulpturen "Open Mind" / keine Ahnung” (360 x 300 x 250 cm, Metall-Profilteile, Kunststofffolie) im Hof des Kunstvereins und der
"Wand- und Boden-Profilobjekte". In all seinen Arbeiten verschmilzt er industriell gefertigte Gebrauchsgegenstände zu hybriden Gestalten.
Bernard Divendal wurde 1952 in Amsterdam geboren, studierte dort an der Grafischen Schule, war danach in der grafischen Industrie tätig und studierte von 1979-1984 an der Hochschule der Künste Academie Minerva in Groningen. Er lebt und arbeitet in Groningen, Niederlande.
gefördert durch: Stadt Neuenhaus, Emsländische Landschaft e.V. für die Landkreise Emsland und Grafschaft Bentheim