Alexej MeschtschanowAlexej Meschtschanow
Ausstellungen 2013

Alexej Meschtschanow

 

 

Alexej Meschtschanow, „Stuhl Nr. 4”, 2005. Stühle, Stahlrohr, Kunststoff, 78 x 56 x 173 cm. © Foto: Gunter Binsack

 

Das Gegengen

Objekte / Skulpturen

Ausstellung: 05. Mai – 07. Juli 2013

Eröffnung am Sonntag, dem 05. Mai, um 11.30 Uhr
Begrüßung: Gudrun Thiessen-Schneider. Einführung: Veronika Olbrich, Referentin für Bildende Kunst, Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Hannover

Alexej Meschtschanow, 1973 geboren in Kiew, lebt und arbeitet in Berlin.
Von 1997-2005 studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig und machte 2008 seinen Meisterschülerabschluss bei Timm Rautert, HGB Leipzig.
Für den Kunstverein Grafschaft Bentheim entwickelt Meschtschanow eine installative Setzung, in die einzelne Objekte einbezogen werden. Erstmalig in seinem Schaffen entsteht eine Außenskulpur, welche die Korrespondenz zum Innenleben der eigentlichen Ausstellungsräume aufbaut.

Das Gegengen
Meschtschanows Objekte, überwiegend Möbelfundstücke und fotografisches Archivmaterial, werden von dominanten Metallkonstruktionen gleichsam eingeschlossen, festgehalten, korrigiert oder gar misshandelt. Der Gebrauch der Möbelstücke wird von „Stützkorsetten“ aus weißen Stahlrohrgestellen erschwert, die wie ein "Klotz am Bein" wirken. Verglaste Portraits werden durch ausladende Halterungen so fest gegen die Wand gepresst, dass die Verglasungen zerbrechen, sie dringen auch punktuell direkt in die Portraits ein. Das Ensemble der Glasscherben bleibt dabei indessen im ursprünglichen Format fixiert. 
Mit dem von Meschtschanow nicht zuletzt unter lautmalerischen Gesichtspunkten gewählten Titel der Ausstellung, „Das Gegengen“, verweist der Künstler auf den bestimmenden Einfluss der menschlichen Erbanlagen auf die Entwicklung eines jeden Individuums. Die DNA gibt maßgeblich die Koordinaten des Entwicklungshorizontes eines Individuums vor, die den Verlauf der Existenz bestimmen. Und dieses durch die Gene festgelegte Selbst hindert uns oftmals daran, einmal gesteckte Lebensziele zu erreichen. Lernprozesse, die auf dem Weg zum anvisierten Ideal notwendigerweise zu durchlaufen wären, scheinen dem Selbsterhaltungstrieb entgegenzuwirken. 
Doch neben den Erbanlagen bzw. den menschlichen Trieben wird eine ideale Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen eben auch durch äußere Einflüsse massiv eingeengt, wie Meschtschanows Kunstwerke anschaulich suggerieren. Die starren Metallrahmen, die z.B. eine freie bzw. wechselnde Anordnung der Stühle verhindern, können als Metaphern für gesellschaftliche Zwänge stehen, die etwa von der Institution Schule, der Kirche oder des Staates ausgehen oder auch vom jeweiligen persönlichen Umfeld eines jeden Individuums.
In einer Szene des Filmklassikers "Matrix" bietet der Untergrund-Revolutionär Morpheus dem Protagonisten Neo zwei Pillen an: eine blaue und eine rote Kapsel. Die blaue bedeutet, es bleibt alles wie es ist, die rote hingegen bewirkt eine derart durchdringende Bewusstseinsveränderung, daß sie auch einen absoluten Qualitätssprung geistiger und körperlicher Fähigkeiten nach sich zieht. Ein schönes Bild ...
Da allerdings diese rote Zauberpille in der Realität nicht existiert und man das Leben permanent mit sich selbst verbringen mus, ist die Konfrontation mit der eigenen Erbanlage unausweichlich.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.

Gefördert durch die Stadt Neuenhaus und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur

07. Juli, 18 Uhr
Finissage mit Künstlergespräch mit Alexej Meschtschanow und Lesung. Reinhard Prüllage liest aus der "Sammlung von Gedichten, Kurzprosa und theoretischen Schriften" von Kurt Schwitters. / 27. Juni, 19.30 Uhr Vortrag "Die russische Avantgarde und ihre Auswirkungen auf die Kunst heute". Referent: Siegfried Hentke. / 25. Juni, ab 18 Uhr: Präsentation des Künstlerbuches "Siegfried Hentke, Punktsiege – à Rembours. Eine zeichnerische Jahresantologie – gegen den Strich – in 365 Bildern". Erschienen im Verlag René Schöpe, Nordhorn. Die Originale waren im "Atelier auf Zeit 2011" zu sehen.

Kyrill Koval , Edition "Nordhorn, Neuenhaus, Lingen 2011–2012" : Sie besteht aus 10 mit Farbe bearbeiteten S-W-Fotografien historischer Gebäude in den drei Städten und ist während der Öffnungszeiten oder auf Anfrage zu besichtigen und zu erwerben. 

Parallel 22: Sarah Janssen, Fotos und Videos 
 hier zur Seite Parallel 22

 

Stuhl Nr. 4
Stuhl Nr. 4
Dummy
Dummy
Babai
Babai
Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung
Gartenarbeit 'Rezidiv'
Gartenarbeit 'Rezidiv'
Bopparder Kannapee /Detail
Bopparder Kannapee /Detail
Bopparder Kannapee (Ausstellungsansicht)
Bopparder Kannapee (Ausstellungsansicht)
Background (Ausstellungsansicht)
Background (Ausstellungsansicht)