Ausstellungen 2002
Paul Dacey, Fré Ilgen, Richard Purdy
Die Form der Formlosigkeit – The Form of the Formless
4. Mai bis 30. Juni 2002
Wandarbeiten von Paul Dacey, Skulpturen von Fré Ilgen und Richard Purdy. Einführung: Gudrun Thiessen-Schneider im Gespräch mit den Künstlern. Vortrag von Prof. Michael Bette "Fragen zu einer neuen Ornamentik".
Für die Künstler sind Simulationen von Bewegungen, Schwerelosigkeit und mehrschichtigen Zeit-Raum-Gefügen wesentliche Anliegen. Nichts existiert für sich allein, alles hängt in komplexen Interaktionen miteinander zusammen.
Paul Dacey (USA, 1960) bemalt Plastikscheiben und zeichnet auf Wände. Für die motivische Bemalung der Bildträger gibt es variierende Konzepte und Referenzen (Flaggen, Embleme, gläserne Murmeln etc.). Die einzelnen Scheiben aber sind immer Elemente eines größeren Zusammenhanges, den er mit Hilfe von direkt auf die Wand gesetzten Zeichnungen sichtbar macht. Diese folgen wiederum Systemen, die den Motiven zugrundeliegen. Dacey realisierte „Six Degrees of Separation“, „Solitaire“, „Double Hex“ und „Manifest“.
Fré Ilgen (NL, 1956) arbeitet ebenfalls an komplexen Simulationen von Farb- Form-Bewegungen und Zeit-Raum-Verknüpfungen. Seine für den Kunstverein geschaffene Wandskulptur „Ssssh!“ (Stahl, Draht, Holz, Acrylfarbe) schien vor der lindgrünen Wand zu schweben. Die Arbeit „My Sacrifice“, eine schwerelos anmutende Skulptur ohne Bodenhaftung, hing in einem blaufarben gefaßten Raum von der Decke herab.
Richard Purdy (USA, 1956) komponierte aus vielen kleinen Formen ein monumentales Gebilde. Sein Wandbild „Gauge Field“ (Latexfarbe, Kreide, Industrietinte, handgeschnittene Stempel nach Spirographformen) glich eingefrorenen Momenten aus der unendlichen Prozeßhaftigkeit der Makro- und Mikronatur. Die Arbeit machte auch die Interaktion mit dem gegebenen Raum zum Thema und basierte auf der Zufälligkeit höchst spezieller Strukturen.
Gefördert durch die Stadt Neuenhaus und das Land Niedersachsen.