Hans Eijkelboom, Peter Spaans

Mit der Fotokamera durch die Grafschaft Bentheim

24. November 2001 bis 13.Januar 2002

Werke und Gemeinschaftsprojekte von Hans Eijkelboom und Peter Spaans sind die Ergebnisse mehr oder weniger ziellosen Streifens durch Städte und Landschaften. Ihren Blick richten sie dabei auf Straßensysteme, Plätze, Relikte aus der Vergangenheit sowie auf gegenwärtige Stadt- und Landschaftsarchitekturen. Als Insider schauen sie mit den Augen von Außenseitern. Ihr Potential resultiert aus mannigfaltigen Beobachtungen urbaner Räume – ob in New York oder in den Niederlanden. Ihre fotografischen Arbeiten präsentieren sie in Tableaus, die jenen Labyrinthen der Städte und Orte gleichen, die sie mit der Digitalkamera durchstreift haben.
Das Gemeinschaftswerk beider Künstler hat zuallererst dokumentarischen Charakter. Die scheinbar lässige "Kunstlosigkeit" aber untergräbt diese Dokumentationen und fordert den Betrachter heraus, an der Irritation teilzunehmen, die der neue Blick auf die Umgebung, die er zu kennen glaubte, hervorruft.
Hans Eijkelboom begann am 8. 11. 1992 ein fotografisches Tagebuch anzulegen, das er bis 2007 fortführen will. Die Fotos zeigen Fragmente seines Alltags, die ebenso etwas von der Quelle seines Bewußtseins wie seines sich ständig wandelnden Weltbildes sichtbar machen. Dokumentiert sind sie in bislang 14 kleinen Büchern, die unter den Künstlerbüchern eine geschätzte Rarität darstellen.
Peter Spaans thematisiert auf seinen Streifzügen vor allem den Kulturverlust und die Vernachlässigung von Identitäten. Seine Fotografien sind fast immer menschenleer. Sie zeigen, wie kulturelle Armut und Identitätsverlust das Umweltdesign bestimmen und umgekehrt.

Katalog: HANS EIJKELBOOM / PETER SPAANS  fotonotizen / Die Grafschaft Bentheim entdeckt anhand täglicher Wege von 11 Einwohnern. Fotoband (Künstlerbuch), 128 Seiten; 15,5 x 25 cm. Artistbook. 2001

Gefördert durch die Mondriaan Stichting Amsterdam, die Stadt Neuenhaus und das Land Niedersachsen.

Im Jahr 2017 ist Hans Eijkelboom Teilnehmer an der documenta14